2020-03-20 - Corona macht Homeoffice

Letzte Woche am Freitag dem 13. war eigentlich schon klar was kommen würde. Es wollte nur noch niemand wahr haben. Jetzt - eine Woche später - sitzen dann endgültig bald alle zuhause, zumindest in meiner Branche IT ist das seit dieser Woche flächendeckend umgesetzt.

Die Straßen sind leer, so wie sonst an einem Sonntag. Abends in München finden sich leere Straßen, direkt am Marienplatz. Bei 14 grad sonst Jubel-Trubel-Heiterkeit. Nix da, alles zu, leer. Es doodelt wie man hier sagt (bayerischer Ausspruch, kein schlechter Humor).

 

Beim Bäcker und Supermarkt hier halten die Leute 2m Abstand, funktioniert zumindest meistens. Gehamstert wird unnötigerweise sogar beim Metzger (Leute kaufen 2kg Aufschnitt… Hey, das kann man NICHT gut einfrieren). Auf Rückfrage erklärt die Chefin dort nur lapidar: "Sollen sie doch, uns kann man nicht leerhamstern!". Gut so, behaltet Euren Humor.

 

Ich ziehe meinen Hut vor den Mitarbeitern in Supermärkten, Tankstellen, Apotheken. Die Ärzte, ob niedergelassen oder auf Station in irgendwelchen Krankenhäusern. Gerade die Jobs die heute so schwierig werden waren vorher ja auch schon nicht einfach. Und jetzt kommt ne fette Schippe oben drauf.

Aber auch wenn Supermärkte und Amazon gerade 200% Umsatz machen, Ärzte über mangelnden Zulauf sicherlich nicht klagen können, bei anderen sieht es dafür umso düsterer aus. Freelancer, kleine Selbstständige, Laden- und Gastrobesitzer. Angestellte in präkeren Verhältnissen, aber auch reguläre Mitarbeiter in sonst erfolgreichen Branchen (IT beispielsweise) können jetzt langsam anfangen sich Sorgen zu machen. Denn obwohl beispielsweise meine Firma aktuell durch diese Krise keine Ausfälle personell oder finanziell beklagen muss, wird dieser Status nicht mehr lange vorhalten. Vertrieblich herrscht Stillstand, damit wird sich das auch bald in den Umsätzen bemerkbar machen. Da die Kosten gleich hoch bleiben werden (Mieten, Leasing, Personal), wird es bald auch höhere Kosten als Einnahmen geben und sich die Lage entsprechend verschlechtern. Bei uns wird sich das vermutlich noch im Rahmen halten, aber bei anderen wird's spannend. Da rollt auf jeden Fall eine sehr dicke Pleitewelle auf uns alle zu. 

 

Ich höre gerade auch viele Diskussionen, diese Krise wird das Land und die Leute verändern. Das glaube ich nicht. Einige Monate in der wiedergewonnen Normalität werden sich die Leute erinnern und vielleicht anders verhalten. Aber dann wird sich überall wieder der Alltag einschleichen, Geld und Egoismus werden wieder die Welt regieren. 

 

Zur Abwechslung - und vielleicht als Idee für die Zeit nach der Krise - hier ein kleiner Rückblick auf unser Wintergrillen vor wenigen Wochen. Das letzte Treffen mit unseren Freunden bevor auch hier Corona so richtig ankam und man sich anfing aus dem Weg zu gehen. 

 

Bleibt gesund.

Bleibt zu Hause.