2017-03-26 - 1100km Stecke um sich ausrauben zu lassen…

Der Weg nach Portugal führt durch Spanien. Und durch Frankreich. Schon oft war ich in diesen beiden Ländern, schon viel gesehen, schon viel erlebt. Allerdings hatte ich immer nur in einem Land Ärger. Frankreich. Egal ob im Norden oder Süden, auf dem Festland oder der wunderschönen Insel Korsika.

Aus diesem Grund habe ich es 14 Jahre erfolgreich vermieden mich dorthin zu begeben. Weder beruflich noch privat hat es mich dort hingezogen oder hin verschlagen.  Erst SGI mit seinem Office in Paris und einer unser Softwarepartner dort vor Ort brachten es fertig mich nach Paris reisen zu lassen. Sogar auch ohne besondere Zwischenfälle. Tolle Stadt übrigens.

Diesmal wollte ich nur durchfahren. Von Ost nach West. Ganz Ost, nach ganz West. Ist ne Strecke, da hält man mit dem Wohnmobil doch mal an der Raststätte und schläft ein paar Stunden. Kann ja nicht so schwer sein, what could possibly go wrong? 
Kann ich Dir sagen. Um 00:30 eingeschlafen, um 05:50 aufgewacht, zwischenzeitlich eingebrochen, ausgeraubt. Das kann zum Beispiel schief gehen.
Die Diebe (oder der eine…) nahmen fast alle Klamotten mit, mein Bargeld, meinen Rucksack und - weiß Gott warum - meine Medikamente. Keine Papiere, keine Kreditkarten, keine wertvolle Technik, keine Schlüssel. Nichts was eine Seriennummer trägt wurde gestohlen, dafür aber sehr gründlich alles andere. Schlaue Burschen…
Wie das geht? Keine Ahnung. Mein Schlaf ist schon lange nicht mehr so tief und bombenfest wie früher. Es waren aber alle Fächer geöffnet und durchsucht, auch die unter denen ich schlief. Mir fällt es schwer an die Märchen von den Narkosegasüberfällen zu glauben, aber ehrlich gesagt kann ich es mir anders nicht erklären. Hätte mir das jemand erzählt, ich würde zweifeln. Jetzt, nach dem ich es erfahren durfte, zweifle ich an meinem gesunden Menschenverstand.
Und weil es für mich ohne Medikamente recht schnell holprig wird, durfte ich gleich mal umdrehen und wieder heimfahren. Ich hatte keinen Bock auf fremde Ärzte, lange Disskionen und Untersuchungen und fremde Medikamente, deren WIrkung dann auch erst ausprobiert werden muß. Rückfahrt.
Fazit:
Freitag morgen losgefahren, in Naintré übernachtet und Samstag Abend wieder zuhause. 2200km mehr auf dem Tacho und eine Sauwut im Bauch. Frankreich halt. Nächstes mal fahre ich entweder drum herum, direkt ohne Stop durch, oder fliege einfach drüber hinweg zum Ziel. Frankreich und ich werden leider keine Freunde mehr. Schade. 
Lessons learned: 
Bleibt auf den Autobahnraststationen nicht länger stehen als unbedingt nötig, sperrt die Karre massiv ab, übernachtet NICHT AUF AUTOBAHNEN. Runterfahren und irgendwo in der Pampa stehen bleiben dürfte die deutlich bessere Alternative sein.